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Lagebericht im Fokus der Bilanzkontrolle 2026

Bild: © BaFin / Jens Erbeck

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 27. November 2025 angekündigt, dass sie im Rahmen der Bilanzkontrolle 2026 schwerpunktmäßig prüfen wird, wie Unternehmen die Folgen makroökonomischer Veränderungen im Lagebericht darstellen.

Vielfältige Unsicherheiten in der wirtschaftlichen Lage

Als Begründung für die Auswahl dieses Prüfungsschwerpunktes führt die BaFin aus, dass die wirtschaftliche Lage derzeit von vielfältigen Unsicherheiten geprägt ist. Dazu zählen unter anderem Handelsbeschränkungen, schwankende Rohstoff- und Energiepreise, strukturelle Anpassungsprozesse sowie technologische Veränderungen, einschließlich des zunehmenden Einsatzes von künstlicher Intelligenz. Vor diesem Hintergrund erwartet die BaFin, dass Unternehmen diese Entwicklungen angemessen würdigen und die makroökonomischen Einflussfaktoren ausgewogen und umfassend analysieren.

Typische Fehlerquellen sieht die BaFin in unzureichenden Datengrundlagen, zu optimistischen Prognoseannahmen und in der Tendenz, mögliche negative Entwicklungen nicht deutlich genug darzustellen. Zudem seien Widersprüche zwischen interner Steuerungslogik und externer Berichterstattung zu vermeiden.

Objektivierter Maßstab in der Unternehmensberichterstattung

Die Unternehmen sind aufgefordert, in ihrer Berichterstattung einen objektivierten Maßstab anzulegen und sich nicht auf subjektive Einschätzungen der Unternehmensleitung oder auf interne Steuerungsgrößen zu beschränken.

Bereits im Oktober 2025 hatte die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) gemeinsam mit den Enforcement-Behörden der Mitgliedstaaten ihre Prüfungsschwerpunkte festgelegt und dabei für IFRS-Abschlüsse insbesondere die Auswirkungen von geopolitischen Risiken und Unsicherheiten sowie die Segmentberichterstattung hervorgehoben („Neu auf WPK.de“ vom 15. Oktober 2025).