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WP Christoph Fröse WP Roman Sölter

Interviews

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Interview mit WP Christoph Fröse

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Herr Fröse, die WPK gratuliert Ihnen zum bestandenen Wirtschaftsprüfungsexamen und zur Bestellung als Wirtschaftsprüfer! Aus welchen Gründen haben Sie sich für das neue Angebot der WPK entschieden, E‑Klausuren am Laptop mittels einer Prüfungssoftware (Schreib- und Textverarbeitungsprogramm) zu schreiben?

Vielen Dank! Da ich in meinem Alltag und der Examensvorbereitung fast ausschließlich digital arbeite war für mich schnell klar, auch die Prüfung am Laptop zu schreiben. Die Zeit, die ich sonst für die Verbesserung meiner Handschrift investiert hätte, konnte ich so gezielt in die Vertiefung von Inhalten stecken.

Wie waren Ihre Eindrücke?

Mein Eindruck war durchweg positiv. Über die gesamte Schreibdauer stand technischer Support im Prüfungsraum zur Verfügung, die verbleibende Akkulaufzeit der Laptops wurde regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf ließ sich der Laptop innerhalb weniger Minuten auswechseln. Diese Umstände haben es mir ermöglicht, mich optimal auf die Klausuren zu konzentrieren. Besonders hilfreich war für mich die Möglichkeit, Textabschnitte zu überarbeiten, zu verschieben und jederzeit zur handschriftlichen Klausurbearbeitung zu wechseln.

Würden Sie sich wieder für die E‑Klausuren entscheiden?

Auf jeden Fall. Der Fokus lag dadurch viel stärker auf den Inhalten, und mein Schriftbild war durchgehend gut lesbar – das ist bei einer handschriftlichen Klausur ja nicht immer der Fall. Ich hatte einfach das Gefühl, effizienter und strukturierter arbeiten zu können.

Was könnte man anders machen?

Da einige Teilnehmende bewusst auf die E‑Klausuren verzichtet haben, um Tippgeräusche zu vermeiden, wäre eine räumliche Trennung von elektronischen und handschriftlichen Klausurteilnehmenden sinnvoll. Zudem wäre es hilfreich gewesen, vorab ein Foto des Prüfungsplatzes mit Laptop, Tastatur und Maus zu sehen, um sich besser auf die örtlichen Gegebenheiten einstellen zu können.

Was können Sie Kandidatinnen und Kandidaten empfehlen, die vor der Entscheidung stehen, die Prüfung mittels E‑Klausuren anzugehen?

Ich würde empfehlen, frühzeitig mit dem Demoportal der Prüfungssoftware zu üben – am besten mit echten Aufgaben. So bekommt man ein gutes Gefühl für das Programm und merkt schnell, ob einem das digitale Format liegt. Wer ohnehin digital arbeitet, wird sich damit wahrscheinlich schnell wohlfühlen.

Der Vorstand der WPK plant zurzeit keine Änderung der Gebühren im Wirtschaftsprüfungsexamen. Wenn Sie wieder in der Situation wären, würde eine höhere Prüfungsgebühr Ihre Entscheidung für das Wirtschaftsprüfungsexamen beeinflussen?

Für mich stand der Beruf des Wirtschaftsprüfers klar im Vordergrund. Ich finde die Vielfalt der Aufgaben spannend, und ich sehe in der Rolle auch eine gesellschaftliche Verantwortung – wir tragen dazu bei, Vertrauen in die Kapitalmärkte zu schaffen. Die Gebühren waren für mich daher nicht ausschlaggebend.

30. Juli 2025


WP Christoph Fröse hat an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg studiert. Am 3. Juni 2025 wurde er von der WPK als Wirtschaftsprüfer bestellt. Er ist bei der EY GmbH & Co. KG WPG in Freiburg im Breisgau tätig.

Interview mit WP Roman Sölter

Herr Sölter, die WPK gratuliert Ihnen zum bestandenen Wirtschaftsprüfungsexamen und zur Bestellung als Wirtschaftsprüfer! Aus welchen Gründen haben Sie sich für das neue Angebot der WPK entschieden, E‑Klausuren am Laptop mittels einer Prüfungssoftware (Schreib- und Textverarbeitungsprogramm) zu schreiben?

Die Information, dass es an meinem Prüfungstermin die Möglichkeit zur E‑Klausur gibt, kam damals recht kurzfristig, sodass ich nicht viel Zeit zum Überlegen hatte. Letztlich habe ich die potenziellen Chancen und Risiken abgewogen und mich für das E‑Examen entschieden. Ausschlaggebend war für mich insbesondere, dass mir das Schreiben am Computer besser liegt als von Hand und dass am Computer Korrekturen und Einfügungen deutlich leichter vorzunehmen sind. Darüber hinaus sind die Risiken begrenzt, da auch innerhalb einer Prüfung völlig frei für einzelne Aufgaben zwischen Bearbeitung am Computer und von Hand gewechselt werden kann, sodass im Zweifel die ganze Prüfung trotzdem von Hand bearbeitet werden kann. Dies hat dann die fehlenden Erfahrungsberichte und die Unsicherheiten über den Ablauf und die Zuverlässigkeit der Hard- und Software überwogen.

Wie waren Ihre Eindrücke?

Das Examen verlief von technischer Seite reibungslos und der technische Support war sehr professionell. Alle Daten werden auf einem Server vor Ort im Sekundentakt gespeichert, sodass Datenverluste auskunftsgemäß ausgeschlossen sind. In allen Klausuren gab es nur in einem Fall ein technisches Problem bei einem anderen Teilnehmer. Dieses wurde unmittelbar innerhalb weniger Sekunden gelöst. Darüber hinaus erfolgte in jedem Modul vorab eine umfassende Einführung und es gab vorab die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Praktisch war auch, dass die verbleibende Zeit während der Prüfung direkt am Bildschirm angezeigt wurde. Das Schreibprogramm war performant und benutzerfreundlich, sodass ich fast alle Aufgaben am Computer bearbeitet habe.

Würden Sie sich wieder für die E‑Klausuren entscheiden?

Ich würde mich für alle vier Module wieder für die E‑Klausuren entscheiden.

Was könnte man anders machen?

Bei der Prüfungsdurchführung als solcher sehe ich keinen Verbesserungsbedarf. Man könnte höchstens darüber nachdenken, größere Tische zur Verfügung zu stellen, da der Laptop und die Tastatur recht viel Platz einnehmen. In Bezug auf die Vorbereitung hätte es mir geholfen, früher über die Möglichkeit des E‑Examens und den Ort informiert zu werden sowie nähere Details zum Equipment (insb. genaue Beschreibung von Laptop und Tastatur) zu erhalten, die mir die WPK damals auf Anfrage mitgeteilt hat.

Was können Sie Kandidatinnen und Kandidaten empfehlen, die vor der Entscheidung stehen, die Prüfung mittels E‑Klausuren anzugehen?

Man sollte sich zunächst überlegen, ob einem das Schreiben am Computer mehr liegt als von Hand. Hier waren für mich insbesondere die Themen Geschwindigkeit, Möglichkeiten zur Korrektur/Ergänzung während der Prüfung und Anstrengung für die Schreibhand zentral. Im Zweifel kann man sich auch über den Testzugang auf der WPK-Homepage einen Eindruck von dem Schreibprogramm verschaffen, das in der Prüfung genutzt wird, und in dieser Umgebung Probeklausuren schreiben. Mir hat es auch geholfen, vorab die Tastatur auszuprobieren, die in der Prüfung zur Verfügung gestellt wird. Für das Examen als solches empfehle ich, Ohrstöpsel dabei zu haben: Das Tippen ist zwar nicht sehr laut, kann aber dennoch störend sein.

Der Vorstand der WPK plant zurzeit keine Änderung der Gebühren im Wirtschaftsprüfungsexamen. Wenn Sie wieder in der Situation wären, würde eine höhere Prüfungsgebühr Ihre Entscheidung für das Wirtschaftsprüfungsexamen beeinflussen?

Das lässt sich rückblickend schwer beurteilen und ist auch vom Umfang der Erhöhung abhängig. Bei einer deutlichen Erhöhung hätte ich zumindest darüber nachgedacht, nicht am Computer sondern von Hand zu schreiben.

30. Juli 2025


WP Roman Sölter hat an der Universität Mannheim studiert. Am 3. Juni 2025 wurde er von der WPK als Wirtschaftsprüfer bestellt. Er ist bei der Deloitte GmbH WPG in Stuttgart tätig.