Praxistypologien

In Deutschland gibt es rund 13.500 WP/vBP-Praxen. Davon sind ca. 3.500 Praxen befugt, gesetzliche Abschlussprüfungen durchzuführen.

Möglichkeiten und Chancen zur Digitalisierung einer WP/vBP-Praxis im Bereich der Praxisorganisation sind im Wesentlichen von den Tätigkeitsschwerpunkten, der Mandantenstruktur und der Praxisgröße abhängig.

Komplexität und Digitalisierungsgrad der Mandanten haben wesentlichen Einfluss auf die Digitalisierungsmöglichkeiten der Praxis im Bereich der Leistungserbringung.

Der Kompass unterscheidet nachfolgend zwischen Praxen mit (a) einfacher oder komplexerer Praxisstruktur sowie (b) eher einfachen oder eher komplexen Mandaten.

Somit ergeben sich vier mögliche idealtypische Konstellationen mit unterschiedlichen Digitalisierungsmöglichkeiten:

Einfache Praxisstruktur mit einfacher Mandatsstruktur Komplexere Praxisstruktur mit einfacher Mandatsstruktur
Einfache Praxisstruktur mit komplexerer Mandatsstruktur Komplexere Praxisstruktur mit komplexerer Mandatsstruktur

Die Typologisierung erfolgt anhand folgender Kriterien:

Einfache Praxisstruktur Komplexere Praxisstruktur
  • bis zu fünf Berufsträger
  • ein Standort
  • keine oder nur wenige Fachmitarbeiter
  • bis zu 30 gesetzliche und freiwillige Abschlussprüfungen
  • WP ist nur in eine Prüfung eingebunden
 
  • mehr als fünf Berufsträger
  • mehrere Standorte
  • größere Anzahl an Fachmitarbeitern
  • mehr als 30 gesetzliche und freiwillige Abschlussprüfungen
  • WP ist zeitgleich in mehreren Prüfungen eingebunden
   
Einfache Mandatsstruktur Komplexere Mandatsstruktur
  • überschaubare Geschäftsprozesse
  • geringer Digitalisierungsgrad
  • überschaubares Datenvolumen
 
  • komplexe Geschäftsprozesse
  • hoher Digitalisierungsgrad
  • großes Datenvolumen

Je nach Praxistyp ergeben sich unterschiedliche Ansätze für eine Digitalisierungsstrategie. Insbesondere in den Bereichen der Qualitätssicherung und der Auftragsabwicklung der Abschlussprüfung kann eine Priorisierung bei der Umsetzung der Digitalisierungsmöglichkeiten erfolgen.

In der folgenden Übersicht wird eine mögliche Priorisierung dargestellt. Sie kann zudem zur Einschätzung des Digitalisierungsgrads der eigenen Praxis verwendet werden.